„Eine Aktion aus NRW für NRW“

DREI FRAGEN AN Manfred Rütten, Stellvertretender Leiter des Evangelischen Rundfunkreferats Nordrhein-Westfalen, anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Aktion Lichtblicke“.

Herr Rütten, die Spendenaktion „Lichtblicke“ für Familien in Not wird dieses Jahr 25 Jahre alt. Was ist das Besondere daran?

Ein Portraitfoto von Manfred Rütten
Manfred Rütten

Manfred Rütten: Das Besondere an der Aktion Lichtblicke ist, dass es eine Aktion aus Nordrhein-Westfalen für Nordrhein-Westfalen ist. Häufig sind solche Spendenaktionen großflächig angelegt. Wir fokussieren uns mit unserer Hilfe für Kinder und Familien auf unser Umfeld, bieten gewissermaßen eine Nachbarschaftshilfe. Von Spenderinnen und Spendern hören wir oft, dass es sie motiviert zu wissen, dass mit dem Geld Gutes in der Region getan wird. Manche sagen auch: „Vielleicht komme ich selbst einmal in Not. Dann ist es schön zu wissen, dass mir durch diese Aktion vielleicht geholfen wird.“ Passend zu diesem Fokus auf unsere Nachbarschaft sind unsere Kooperationspartner lokale Radiosender. Das ist eine weitere Besonderheit. Denn meines Wissens nach war Lichtblicke bei der Gründung vor 25 Jahren die erste Spendenaktion, die auf einer Kooperation zwischen privaten Radiosendern, Kirchen und kirchlichen Hilfswerken basiert. Im Saarland gibt es übrigens mit der Aktion „Sternenregen“ eine ähnliche Spendenkampagne, die etwas später ins Leben gerufen wurde.

Warum passt eine solche Aktion zur Kirche?

Rütten: In der Bibel heißt es: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27) Nächstenliebe ist also einer der Grundlagen unseres Glaubens, weshalb eine solche Spendenaktion natürlich schon deshalb sehr gut zur Kirche passt. Wir wollen den Schwachen nicht nur eine Stimme geben, sondern ihnen auch ganz praktisch dabei helfen, Lebenskrisen zu bewältigen. Als Kirche bringen wir dafür die besten Voraussetzungen mit. Denn mit unseren Kirchengemeinden und den kirchlichen Werken Diakonie und Caritas haben wir ein flächendeckendes Netzwerk, das nah an den Menschen dran ist. Dadurch wissen wir einerseits, wo der Schuh drückt, wo die Probleme und Nöte der Menschen liegen. Andererseits verfügen wir vor Ort über das notwendige Know-how, den Menschen auch helfen zu können. Durch diese Struktur können wir außerdem gewährleisten, dass die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Die Spenden werden somit nicht zweckentfremdet.

Wie vielen Menschen konnten Sie seit Beginn der Aktion bereits helfen?

Rütten: Seit dem Start im Advent 1998 haben wir mit der Aktion Lichtblicke bereits 90 Millionen Euro an Spenden eingenommen, mehr als 57.000 Förderanträge erhalten und rund 260.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen einen Lichtblick geschenkt.

Info: Spenden für Lichtblicke und Sternenregen

Die privaten Lokalradios in Nordrhein-Westfalen sammeln in der Adventszeit Spenden für Familien in Not zur Unterstützung ihrer Aktion „Lichtblicke“. Auch in diesem Jahr gibt es wieder zahlreiche Sonderaktionen. Mit dabei ist die Lichtblicke-Auktion, eine Weihnachtsshow im Dezember mit vielen Top-Acts sowie viele berührende Geschichten über Betroffene und Hörerinnen und Hörer, die sich für diese in Not geratenen Kinder und Jugendliche in NRW sowie ihre Familien engagieren. Alle Infos zum Programm gibt es hier . Und wer spenden möchte, ist hier genau richtig . Im Saarland ruft der Verein „RADIO SALÜ Wir helfen“ im Zuge der Aktion „Sternenregen – Hilfe für saarländische Kinder in Not“  zusammen mit den evangelischen und katholischen Kirchen ebenfalls zu Spenden auf. Alle eingehenden Spenden werden ohne Abzüge an die kirchlichen Wohlfahrtsorganisationen Caritas und Diakonie überwiesen. Von dort gelangen sie unmittelbar an saarländische Familien, Kinder und Jugendliche. Hier können Sie für die saarländische Aktion spenden

  • 11.12.2023
  • Andreas Attinger
  • Marcel Kuß, Aktion Lichtblicke